Gemeinsam mit ihren Partnern DAK und Motio hat Hofmann Personal so genannte Gesundheitsprojekte ins Leben gerufen. Dabei sollen alle operativen Einheiten, also unsere Niederlassungen, aber auch die Abteilungen in der Hauptverwaltung, ein für sie passendes Thema finden und bearbeiten, das mit der mentalen Gesundheit in Verbindung steht. In der Pilotphase konnte die Niederlassung Gera durch einen Workshop die Kommunikation und das Verständnis innerhalb des Teams neu entwickeln.
Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit der DAK und Motio führte Hofmann Personal eine Umfrage unter allen internen Mitarbeitenden durch, um herauszufinden, in welchen Bereichen Hofmann Personal im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) in den nächsten Jahren seinen Schwerpunkt setzen sollte. Ergebnis: Arbeitssicherheit und Betriebliches Gesundheitsmanagement sind bereits auf einem sehr guten Niveau. Potenzial sehen die Mitarbeitenden aber noch im Bereich „mentale Gesundheit“. Dieses Thema ist für viele weit weniger konkret greifbar, als beispielsweise die Themen Schutzimpfungen oder unsere aktive Bewegungspause.
Mentale Gesundheit ist von diversen Faktoren abhängig, die in jeder operativen Einheit, also Niederlassung oder HV-Abteilung, immer wieder unterschiedlich sind auf Grund der Größe, der Heterogenität des Teams, der Aufgaben, externer Einflüsse etc. Deshalb hat sich das BGM dazu entschlossen, nicht gemeinsam mit unseren Partnern DAK und Motio ein Programm zu entwerfen, dass dann über das gesamte Unternehmen hinweg ausgerollt wird. Vielmehr soll jede operative Einheit zusammen mit Motio im Rahmen eines Gesundheitsprojektes das für sie passende Thema finden und bearbeiten.
Pilotprojekt in der Region Eichhardt
Im Januar 2024 haben die Niederlassungen der Region von Sandra Eichhardt Pilotprojekte gestartet – mit sehr guten Ergebnissen. Mittlerweile sind zwei weitere Regionen, zwei einzelne Niederlassungen und eine Abteilung aus der Hauptverwaltung dazu gekommen.
Ziel der Gesundheitsprojekte ist es, Herausforderungen, vor denen das jeweilige Team steht, zu identifizieren und mit Hilfe eines Workshops zu bearbeiten – im Idealfall zu lösen. Welches Thema bearbeitet wird – beispielsweise die Kommunikation, das Zeit- oder Stressmanagement etc. – entscheidet jedes Team selbst.
In den letzten Jahren gab es in der Niederlassung Gera erhebliche Veränderungen innerhalb des Teams. Drei Generationen arbeiten hier zusammen, jede mit ihren eigenen Erfahrungen, Prägungen und Erwartungen, insbesondere in Bezug auf Themen wie Kommunikation, Zusammenarbeit und Innovationen. Die Kommunikation gestaltete sich gelegentlich schwierig, jeder zog sich so weit wie möglich zurück.
Der Workshop: Drei zentrale Elemente
Um diese Kommunikationsprobleme anzugehen, organisierten Sandra Eichhardt und Büroverantwortliche Julia Matschaß gemeinsam mit Motio einen Workshop, der aus drei wesentlichen Elementen bestand:
Verständnis für die Einstellungen der anderen Generationen: Jeder Teilnehmer erzählte von seiner allgemeinen und persönlichen Situation zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn. Heike Gäbler, Personalsachbearbeiterin, berichtete beispielsweise: "Im Osten wurde alles durchgeplant. Man hatte eine gewisse Auswahl und musste sich für etwas entscheiden. Der Staat hat eine Wohnung zur Verfügung gestellt, für den Kita-Platz wurde gesorgt. Man musste sich um kaum etwas selbst kümmern. Heute ist das völlig anders."
Julia Matschaß, die 2007 ihre berufliche Laufbahn begann, ergänzte: "Wir hatten Schwierigkeiten Ausbildungsplätze zu bekommen, daher ging ich nach Augsburg. Heute dagegen hat man die Qual der Wahl."
Die verschiedenen Situationen auf dem Arbeitsmarkt haben natürlich die Einstellungen der Personen zum Thema Arbeit beeinflusst. Als ein Ergebnis des Workshops betonte Heike, wie wichtig es ist, die Einstellung von anderen zu akzeptieren: "Es ist wichtig, dass man den persönlichen Lebensweg von jedem erst einmal akzeptiert und nicht bewertet. Man selbst war schließlich nicht dabei und kann nicht beurteilen, warum jemand etwas so oder anders gemacht hat. Man muss sich trotzdem wertschätzend dem anderen gegenüber verhalten."
Speed Dating: Jeder musste jedem anderen innerhalb von 30 Sekunden eine Eigenschaft nennen, die einem am anderen gefällt, sowie eine Eigenschaft, die man selbst gerne übernehmen würde. Julius Jahn, Azubi Personaldienstleistungskaufmann, bemerkte: "Positives Feedback zu bekommen fand ich sehr gut. Und der 30-Sekunden-Zeitslot hat mir sehr geholfen, auf den Punkt zu kommen und mein Feedback konkret auf den Punkt zu formulieren. Da habe ich sonst immer Schwierigkeiten.“
Leitsätze gebildet: In zwei Gruppen erarbeitete die Kolleginnen und der Kollege, wie die Kommunikation innerhalb des Teams in Zukunft ablaufen soll. Sie formulierten Leitsätze aus den Begriffen: wertschätzend, ehrlich, konstruktiv, zeitnahes und positives Feedback. Diese Leitsätze hängen nun im Büro von Julia Matschaß, wo alle gemeinsam zu Mittag essen und Besprechungen abhalten. So sieht jeder die Leitsätze mindestens einmal am Tag.
Ergebnisse: Ein positiver Wandel
Der Workshop hat das Verständnis für die unterschiedlichen Einstellungen und Lebenswege der verschiedenen Generationen geweckt. Dies führte zu einem besseren Miteinander und auch zu einem verbesserten Umgang mit älteren Bewerbern, die gerade im Osten noch einen völlig anderen Lebensweg erlebt haben als die heutige junge Generation. Julius fasste zusammen: "Der Workshop hat uns wieder näher zusammengeführt."
Das Team hat neue Regeln aufgestellt, um akute Themen sofort anzusprechen und nicht unterschwellig gären zu lassen. In den monatlichen Besprechungen kann jeder zu Beginn seine Highlights und Downlights des vergangenen Monats benennen sowie Probleme ansprechen.
Das neue Verständnis für die unterschiedlichen Prägungen und Einstellungen der Generationen im Team wenden die Kolleginnen und der Kollege nun auch im Umgang mit Bewerbern, externen Mitarbeitern und Kunden an. Julia merkte an: "Der Workshop hat das Verhalten zu den externen Mitarbeitern nicht völlig verändert, aber er hat noch mal verdeutlicht, wie wichtig die aktive Wertschätzung des anderen im Umgang ist. Es hat sicherlich den Fokus darauf verstärkt, wie man kommunizieren sollte, und dies wieder ins Bewusstsein gerückt."
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Workshop nicht nur bestehende Kommunikationsprobleme aufgedeckt und reflektiert, sondern auch das Bewusstsein für die Bedürfnisse der verschiedenen Generationen geschärft hat. Heike brachte es auf den Punkt: "Kommunikation ist wie Arbeitsrecht. Das muss man auch regelmäßig auffrischen und neu reflektieren."
Durch den Workshop in der Niederlassung Gera konnte das Team einen wichtigen Schritt in Richtung einer besseren, wertschätzenden und effektiveren Zusammenarbeit machen.
Mental Health First Aider
Befindet ihr euch gerade in einer schwierigen oder kritischen psychischen Situation? Egal ob sie berufliche oder private Auslöser hat – es ist wichtig, eine solche Situation frühzeitig zu erkennen und sich Unterstützung zu holen. Um euch in einer akuten psychischen Krise zu unterstützen, gibt es seit dem Frühjahr bei Hofmann Personal sogenannte Mental Health First Aider. Das sind Kolleginnen und Kollegen aus allen Regionen und Hierarchieebenen, die darin ausgebildet wurden, als erste Anlaufstellen bei psychischen Krisen agieren zu können. Diese Kolleginnen und Kollegen unterliegen selbstverständlich der Schweigepflicht und können immer angesprochen werden, egal ob es sich um berufliche oder private Schwierigkeiten handelt. Sie sind keine Psychotherapeuten und können somit auch keine Therapie anbieten oder ersetzen. Sie sind aber eine sehr gute Anlaufstelle, für alle, die einmal ein offenes Ohr oder einen ersten helfenden Kontakt in einer psychischen Krise benötigen.
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