Gesprächsrunde zum Thema: Bleibt der Mensch im Mittelpunkt oder wird er zum Mittel? Einführungsvortrag des ehemaligen Benedektinermönchs Anselm Bilgri
Februar 09 - Die Wirtschaft hat dem Leben zu dienen und nicht umgekehrt! Das ist die Grundauffassung des ehemaligen Benedektinermönchs Anselm Bilgri, der 2004 aus dem Kloster Andechs ausgetreten ist und seitdem Unternehmen zum Thema Werteorientierung berät.
Als Leitfaden für eine werteorientierte Unternehmensführung dient ihm die1500 Jahre alte Ordensregel Benedikts. Bereits der berühmte Satz Ora et labora macht deutlich, dass Arbeit als wesentlicher Bestandteil eines erfüllten und sinnvollen Lebens gesehen wird.
Drei Begriffe stellte der Redner besonders heraus: Gehorsam, Demut und die Gabe der Unterscheidung. In dem Wort Gehorsam steckt das Wort hören, womit er besonders die Dialogbereitschaft meint. Seiner Meinung nach sollten alle Menschen im Unternehmen aufeinander hören, voneinander lernen. Wer fragt, der führt!, hieße es doch so schön.
Mit dem Begriff Demut verbindet er den Willen zum Dienen. Führungskräften sollte es gelingen, die Fähigkeiten jedes einzelnen Mitarbeiters „zum Klingen zu bringen“, nach dem Motto: Verhindere nicht den Erfolg deines Unternehmens, indem du den Erfolg deiner Mitarbeiter verhinderst. Damit eng verbunden ist die Gabe der Unterscheidung. Führungspersönlichkeiten sollten die Unterschiedlichkeit der Mitarbeiter wahrnehmen können und jeden Einzelnen fördern.
In der darauf folgenden Diskussionsrunde wurde das Thema Führen auf unterschiedlichste Weise beleuchtet, was vor allem an der Zusammensetzung der Gäste lag, die aus Politik, Kultur und Wirtschaft kamen.