TV-Auftritt bei Christiansen

Die Diskussionsrunde: v.l. Ingrid Hofmann, Erwin Huber (Bayerischer Wirtschaftsminister), Sabine Christiansen, Hans Jochen Vogel (ehem. SPD-Parteivorsitzender), Klaus Franz (Betriebsratschef Opel) und Thomas Heinle (Arbeitsvermittler)

Thema: Hauptsache billig. Neue Jobs um jeden Preis?

Januar 2007 Auch wenn es eigentlich um das Thema Arbeitsmarktreformen ging, wollte Sabine Christiansen in ihrer abendlichen Talkshow am aktuellen Thema „Edmund Stoiber“ nicht ganz vorbeigehen. So wurde gleich zu Beginn der bayerische Wirtschaftsminister Erwin Huber gefragt, wie es denn nun weiterginge mit der CSU?


Danach ging es zur Sache. Die Zeitarbeit boomt, der Aufschwung kommt, es sind aber immer noch 4 Mio. Menschen ohne Beschäftigung – warum profitieren die Arbeitnehmer nicht wirklich von der momentanen Entwicklung? Hans-Jochen Vogel, ehemaliger SPD Parteivorsitzender verwies darauf, dass man doch bitte auch die Zeitachse im Auge behalten sollte. So schnell könne sich ein Aufschwung nicht auswirken, zumal eine nachhaltige Kontinuität sehr viel wichtiger sei. Natürlich erwarte er und wandte sich dabei zu Klaus Franz, Betriebsratschef von Opel, dass die nächsten Tarifverhandlungen die positive Entwicklung mit einbeziehen würden.


Zur Zeitarbeit befragt, meinte Franz unumwunden, dass sich die Branche in den letzten Jahren sehr positiv verändert habe. Über diese Aussage war Ingrid Hofmann selbstverständlich sehr erfreut und erläuterte, warum die Zeitarbeit momentan so einen Boom erlebe. Schließlich sei es von den Firmen sehr vernünftig, zu Beginn eines Aufschwungs zunächst auf Zeitarbeitnehmer zurückzugreifen und diese dann bei längerfristigem Bedarf zu übernehmen. Doch Zeitarbeit ist keine Wunderwaffe. Wie kann man Minderqualifizierte in den Arbeitsmarkt integrieren? Machen Mindestlohn oder Kombilohn-Modelle Sinn? Was ist mit den über 50jährigen? Zu diesem Thema konnte u.a. der Jobvermittler Thomas Heinle einiges sagen, der sich gezielt um die sogenannten Problemgruppen unter den Arbeitsuchenden kümmert und diese an Firmen vermittelt. Auch Ingrid Hofmann verwies zum Schluß noch einmal darauf, dass die Qualifikation ausschlaggebend sein müsse und nicht das Alter. In ihrem Unternehmen seien rund 14 Prozent über 50jährige beschäftigt.