„Wenn der Job zur Hölle wird – die neue Arbeitswelt“

Diskussion im SWR Nachtcafé zum heutigen Arbeitsmarkt

Der Autor Günther Wallraff im Gespräch mit Ingrid Hofmann.
Die Diskussionsteilnehmer kurz vor Beginn der Sendung: Günther Wallraff, Gernot Pflüger, Prof. Michael Hüther, Rita Regenfelder, Wieland Backes, Ingrid Hofmann, Dr. Peter Plöger und Kathrin Hinkelmann.

April 2010 - „Der Druck auf dem Arbeitsmarkt steigt und mit ihm die Unsicherheit. Mancher Angestellte fühlt sich wie ein Hamster im Laufrad … „ Mit diesen Worten stellte der SWR die Nachtcafe-Sendung vom 16. April 10 vor, die sich mit einer sich verändernden Arbeitswelt auseinandersetzt, zu der natürlich auch die Zeitarbeit gehört. Eingeladen war u.a. der Autor Günther Wallraff, der undercover in Unternehmen arbeitet, um auf Missstände hinzuweisen. Dabei waren auch ein Sprachwissenschaftler, der sich gezwungenermaßen für die Selbstständigkeit entschied, eine Betriebsrätin, die massives Mobbing durch die Geschäftsleitung erlebte, der Inhaber einer Eventfirma, der allen Mitarbeitern den gleichen Lohn zahlt, eine Multijobberin, die mit ihrer Situation aber trotzdem zufrieden ist, Ingrid Hofmann als Inhaberin einer Zeitarbeitsfirma und Prof. Hüther vom Institut der Deutschen Wirtschaft.

Selbstverständlich wurde kontrovers diskutiert und jeder Gast hatte die Chance, seine Sichtweise darzulegen. Mit seiner Moderation ist es Wieland Backes gelungen, dem Zuschauer die Lebenssituationen der unterschiedlichen Gäste nahe zu bringen und deren Handeln, aber auch deren kritsiche Haltung zu verstehen. In der Gesprächsrunde wurde nicht polarisiert bzw. in Gut oder Böse unterteilt. Im Gegenteil, als Zuschauer konnte man den Eindruck gewinnen, dass jeder Einzelne mit seiner Argumentation Recht hatte. Letztendlich blieb das Fazit, dass aufgrund des Wandels jeder in der Verpflichtung steht, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen und es entsprechend zu gestalten. Wichtig ist es aber auch, die Entwicklungen am Arbeitsmarkt kritisch zu beobachten, mögliche Missstände öffentlich zu machen und gegebenenfalls zu korrigieren.