Juli 13 – Sie bekennt sich grundsätzlich zur Zeitarbeit und sieht auch keinen Sinn darin, in Unternehmen eine Zeitarbeitnehmer-Quote einzuführen, da es ohne Flexibilität nun einmal nicht ginge und der Bedarf sehr unterschiedlich sein kann. Langzeit-Zeitarbeitnehmer in Unternehmen hingegen lehne sie ab – das waren klare Worte von der SPD-Politikerin und Siemens-Betriebsrätin Martina Stamm-Fibich. Gemeinsam mit dem MdB Stefan Müller von der CSU, dem Arbeitsrechtler Michael Székely, FDP und Ingrid Hofmann wurde die Situation der Zeitarbeit diskutiert.
Stefan Müller sieht derzeit keinen Handlungsbedarf bzgl. Zeitarbeit, zumal er bisher immer nur von Einzelfällen erfahre, in denen sich Zeitarbeitsunternehmen möglicherweise nicht korrekt verhalten haben. Ähnlich äußerte sich Arbeitsrechtler Michael Székely, der ergänzte, dass die Zeitarbeit mit den Branchenzuschlägen auf einem guten Weg sei. Sie sei sogar weiter, nämlich dort, wo andere Branchen mit dem Thema Mindestlohn erst noch hin wollten.
Intensiv wurde über das Thema Aus- und Weiterbildung von Zeitarbeitnehmern diskutiert. Ingrid Hofmann sieht darin eine große Herausforderung für die gesamte Branche. „Wir stellen uns dem Thema“, sagte sie. Problematisch sei, dass Zeitarbeitsunternehmen die Aus- und Weiterbildungen von Zeitarbeitnehmern finanzieren, davon nicht profitieren würden. Die Verrechnungssätze können in der Regel nicht entsprechend erhöht werden oder die Mitarbeiter verlassen nach der Qualifizierung das Unternehmen.
Für Martina Stamm-Fibich ergibt sich durch entsprechende Weiterbildungen eine Chance, Zeitarbeitnehmer und Stammbelegschaften weiter aneinander anzugleichen. Stefan Müller sah auch die Kundenunternehmen der Zeitarbeit in der Pflicht. „Die Unternehmen müssen darauf achten, nicht nur Stammbelegschaften, sondern auch Zeitarbeitnehmer weiterzubilden“, sagte der MdB.